HEIMAT & TAPETEN – Inszenierter Körperkult Fotografien von Olaf Martens

Ausstellung, Edition, Buch mit Fotografien von Olaf Martens

12. April 2017
Olaf Martens. Swetlana, Sestrojezk am Finnischen Meerbusen, bei Sankt Petersburg 2003

Der Fotograf Olaf Martens, 1963 in Halle (Saale) geboren, studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, davon zwei Jahre als Meisterschüler bei Helfried Strauß und Wolfgang G. Schröter. Nach 1990 arbeitete er als Fotograf in den Bereichen Mode, Porträts, Reportage und realisierte verschiedene Kunstprojekte. Ab Mitte der 1990er Jahre auch in Sankt Petersburg, Moskau, Prag. Seine Zeitgenossen sind die Künstler der Leipziger Schule, wie Neo Rauch, Tim Eitel oder Tilo Baumgärtel. Seit Ende der 1990er Jahre fotografiert Martens für Werbekampagnen internationaler Auftraggeber. Er veröffentlicht Fotobeiträge im FAZ Magazin, Der Spiegel, Stern, Harpers Bazar Russland, Focus Magazin, Max, Die Welt, Art Kunstmagazin, Geo Spezial, Merian Moskau, Glamour und anderen. In den vergangenen Jahren bewegte er sich vor allem in der internationalen Foto-Szene, führte Workshops in Bangkok, Sydney, Moskau, Prag durch und wirkt als Lehrer an der EFTI-Fotoschule Madrid.

Ausstellung
„HEIMAT & TAPETEN – Inszenierter Körperkult“ mit  Fotografien von Olaf Martens. Wir bieten Konzept und Organisation, einschließlich Lieferung der Bilder mit Rahmen, Vernissage, Werbung und Pressearbeit. Bildgrößen in der Ausstellung: 50×60 cm, 100×120 cm, 120×160 cm

Edition
„HEIMAT & TAPETEN – Inszenierter Körperkult“ – die Fotografien der Ausstellung zum Kauf: Limitierte Auflage 15. Handsigniert. Fine Art Print.
50×60 cm: 900 Euro; 84×100 cm: 2.500 Euro; 100×120 cm: 3.000 Euro; 100×160 cm: 3.500 Euro. Auf Wunsch zuzüglich Passepartout und Rahmen, auf Alu-Dibond oder unter Acrylglas. Weitere Fotografien auf Anfrage.

Bücher
Das im Buchhandel vergriffene Buch liegt zum Kauf vor und wird auf Wunsch zugesendet:
Masken & Fassaden. St. Petersburger Perspektiven – Olaf Martens Fotografien 1996-2003 (Deutsch/Englisch, Gebundene Ausgabe), 59,50 Euro, zuzüglich Versandkosten

Kontakt
Dr. Christina Meinhardt, Fon: 030 4258411, Mobil: 0176 23268808, Mail: info@meinhardt-medien.de

Die Fotografien der Ausstellung und Edition:

Einführung zu Ausstellung und Edition
Kaum ein Fotograf der Gegenwart versteht sich ähnlich mimetisch auf das Spiel der Masken und Larven im sozialen Netzwerk wie Olaf Martens. Was in seinen Bildern authentisch erscheint, ist häufig Produkt überschießender Phantasie, was absurd und unvorstellbar, nicht minder häufig unbestreitbar echt. Perversion im wortwörtlichen Sinne heißt die Maxime seines ästhetischen Handelns, bis der Schein bricht und die Konturen des Wahren im Falschen, des Realen im Fiktiven sichtbar werden.
Martens hat frische Luft in die Genres der Körper-Fotografie geblasen. Genauso emanzipiert wie seine Hallenser und Leipziger Modelle geben sich die deutschen, tschechischen und vor allem russischen Nachfolgerinnen vor der Kamera des inzwischen arrivierten „Life-Style“-Fotografen: Anna, Katya, Sveta und Ulyana aus St. Petersburg oder Nicole, Lola, Lilli aus Halle und die übrigen. Einige haben das Kameraspiel zu ihrem Beruf erwählt, andere sind Tänzerinnen, Sportlerinnen von Herkunft oder Mitglieder der „besseren Gesellschaft“. Aus Prinzip nennt der Fotograf ihre Namen in den Bildtiteln. Sie sind nicht die obskuren Objekte seiner ästhetischen Begierden, sondern gleichberechtigte Partner im Spiel der Verkleidungen und partiellen Enthüllungen mit grotesken Spitzen.
Verhältnismäßig rasch und auf intuitivem Wege entdeckte er seine ureigene Domäne im schier unübersichtlichen Universum der Bilder des so genannten Medienzeitalters: Es ist jene Schnittstelle, wo sich Realität und Vision, Objektives und Subjektives, Äußeres und Inneres, die Realität der Fakten und die Wirklichkeit der Bilder begegnen, überlappen, vermischen und verschmelzen.
Bald fand er heraus, dass der fotografische Apparat zwar eine Maschine ist, die in einem Zug, aber akkurat aufzeichnet, was im Zugriff ihrer Optik existiert, zugleich aber das Projektionsgerät latenter Sehnsüchte, Wünsche und Lüste sein kann. 
Klaus Honnef in „Träume, Welten, Hintergründe“, Verlag Faber & Faber, Leipzig 2004

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