Vom 22. Februar bis 12. April 2015 zeigte die EINEARTGALERIE zum 100-jährigen Jubiläum der Berliner Volksbühne eine Auswahl der außergewöhnlichen Theaterfotografien von Andreas Kämper. Sie entstanden in den wilden 90er Jahren der inzwischen legendären Castorf-Ära.
Von jeher war die Berliner Volksbühne am heutigen Rosa-Luxemburg-Platz ein Theater des anderen Publikums – der so genannten kleinen Leute – und der anderen Kunst, des Theaters ohne Grenzen. 1992 wagte Frank Castorf, als neunzehnter Intendant, einen neuen Aufbruch und sorgte für Schlagzeilen. Neben ihm entwickelten Regisseure wie Christoph Marthaler und Christoph Schlingensief ihre Inszenierungen. Schauspieler wie Henry Hübchen, Sophie Rois, Bernhard Schütz, Matthias Matschke, Milan Peschel wirkten beseligt bei jedem Skandal mit. „Dieses Theater hat die diebische Freude nicht vergessen, mit der ein Kind in Sonntagsschuhen und weißen Kniestrümpfen in eine große schmutzige Pfütze tritt“, schrieb Hans-Dieter Schütt 1999.
Die Fotografien von Andreas Kämper geben eine Ahnung davon, welchen Spaß das macht. Verrückte Leute in einem verrückten Haus – selbstvergessen, schamlos, sarkastisch agieren auf Kämpers Fotos die Vollblutschauspieler, Regisseure, Bühnenarbeiter in ihrem Theater, wo ihnen aus jedem Winkel die Historie entgegen springt. In der Rangsdorfer Ausstellung: Gesichter, Räume, Momente. Theaterfotografie, die, wie Hans-Dieter Schütt sagt, „sich hinter ihren Gegenstand zurückzieht – um dort wunderbar ungehorsam zu bleiben“.
Zur Eröffnung sprach der Berliner Autor Hans-Dieter Schütt. Einführung Hans-Dieter Schütt
Für musikalischen Genuss sorgte André Erdmann am Saxofon.
Ausstellung
Haus Vaterland
Castorfs Volksbühne
Fotografien von Andreas Kämper
22. Februar bis 12. April 2015 Plakat
Mi – Fr + So 14 – 18 Uhr
Impressionen von der Eröffnung am 22. Februar 2015 mit Andreas Kämper, Hans-Dieter Schütt (Einführung) und André Erdmann (Saxofon)[Galerie nicht gefunden]